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Fahrradreise Allgemein
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Entstehung:
Da wir uns nicht mehr erinnern können, muss die
Idee mit dem
Fahrrad nach Portugal zu fahren relativ unspektakulär
entstanden sein.
Sie sagt: Wir können mal wieder in Portugal Urlaub machen.
Ich: Dann können wir doch die Fahrräder mitnehmen
Sie: Warum fahren wir nicht gleich mit dem Fahrrad dorthin.
Ich: Gute Idee
Ein Jahr später ging es am 18 Juli 2009 los.
Wir fahren beide gerne Fahrrad. Die weiteste Strecke gemeinsam bisher
200 km von Stuttgart zum Bodensee.
Wir können uns also nicht als Radreisende betiteln
und haben kaum Erfahrung.
Durch lesen kann man sich die Theorie aneignen. In Internetforen wie
http://radreise-forum.de/ bekommt man praktische Tipps. Jeder ist
natürlich anders unterwegs und muss für sich selbst
entscheiden was für Ihn das Beste ist.
Streckenplan und Karte:
Ich stellte die ganze Strecke bereits zu Hause als GPS Track fertig mit
allen Campingplätzen als Waypoints um den Track herum.
Mit den Topokarten von Deutschland, Frankreich, Spanien und eine
routingfähige Strassenkarte von Europa auf einem
Garmin
60 CSX.
benötigten wir keine Papierkarten mehr und wissen unterwegs
eigentlich ziemlich genau was auf uns auch an Höhenmeter
zukommt.
Bis auf wenigen Kilometern hat sich die Vorgehensweise
bewährt. Die Planung ist aber nicht jedermanns Sache.
Ein Fahrrad-Navi wie ein Auto-Navi zu benutzen funktioniert zwar, ist
aber nur bedingt empfehlenswert.
Unterkunft:
Nach langer Recherche haben uns für das 3 Mann
Zelt Sierra
Leone von Salewa entschieden Das Modell hat sich seit Jahren
bewährt. Es hat für jeden von uns Beiden eine eigene
große Apsis mit Ausgang und kann dadurch auch sehr
schnell
durchgelüftet werden. Es steht auch ohne Heringe. Auf oder
Abbau
keine 5 Minuten. Im Regen hat man bei geschicktem Vorgehen das
Innenzelt nach 20 Sekunden verstaut so, dass es relativ trocken
verpackt werden kann.
Wir sind mit dem Zelt problemlos durch
Stürme und Regen gekommen. Am wichtigsten aber waren uns das
geringe Gewicht und das
Packmaß.
Dieses relativ große Zelt passt komplett in eine Ortlieb
Hinterradtasche. Um Kondenswasser zu vermeiden haben
wir die oberen Lüftungsschlitze durch leere
Wasserflaschen
oder Strümpfe ein wenig ausgedehnt. Im Nachhineinen
möchte ich noch den sehr guten Service von Salewa
erwähnen. Ein kleines Loch wurde kostenfrei
und anstandslos repariert und das Zelt innerhalb von 2 Tagen
zurückgeschickt.
Als Unterlage nahmen wir Therm-a-rest Isomatten Trail Pro Large mit
einer
Stärke von 5cm.
Dazu hochwertige Daunenschlafsäcke Moonshine 550 von
Deuter. Isomatte und Schlafsack haben ein geringes Packmaß.
Sie passen zusammen
ebenfalls gut in eine Ortlieb Hinterradtasche.
Das hochwertige Material ist kein Luxus wenn man bedenkt wie wohl wir
uns darin gefühlt und deshalb viele
Hotelübernachtungen
gespart haben. Wir kamen während unserer Strecke in 44
Nächten auf nur 2 Hotelübernachtungen und einer
Pilgerherberge. Die Zeltplätze in Frankreich kosteten zwischen
5,- und 15,- Euro
in Spanien 15- bis 20,- Euro. Allerdings waren wir Spanien auch immer
an der Küste.
Pilgerherberge in einem 8 Bett Zimmer kostete mit Abendessen 10,- Euro
Für Hotels haben wir im Schwarzwald 70, Euro und einmal 65,-
bei Lugo in Spanien bezahlt.
Am Ende unserer Reise sind wir in Porto in ein Flughafenhotel
für 40,- Euro mit Frühstück.
Tagestrecke:
Für uns hat sich die Vorgabe von 50 Tageskilometer
bewährt. Meistens wurden es mehr und so waren wir jeden Tag
zufrieden
mehr geleistet zu haben und im Plan zu sein. Man kann sich
natürlich auch unter Druck
setzen oder gar nichts planen.
Eine zusätzliche Motivation sind kleine Meilensteine.
Für mich war das folgende Reihenfolge:
Rhein, Frankreich, Massiv Central, Gorges du Tarn, Toulouse, Lourdes,
Atlantik, Spanien, Jakobsweg, Santiago, Portugal.
Fahrräder.
Irmgard hat hat ein klassisches 26 Zoll Reiserad mit einer 27
Gang
Schaltung. Das Rad hat eine komplette LX Ausstattung und Magura
Hydraulikbremsen. Die Lowrider Gepäckträger
für die
Fronttaschen sind von
T'ubus. Es hat Nabendynamo und Standlicht von
Busch&Müller.
Der Rahmen
ist aus Stahl und die Gabel ungefedert. Dafür hat sie
Ballonreifen. Das Rad haben wir für die Reise gekauft und
kostete
als Auslaufmodell 1100,- Euro.
Ich habe mein 28 Zoll Trekkinbike Pegasus von der ZEG mitgenommen. Da
mittlerweile fast alles an dem Rad ersetztt wurde ist nur noch ein
kleiner Bruchteil orginal.
Beide Räder schnurrten zufrieden die ganze Strecke
über. Bei
Irmgard mußte einmal ein Speiche angezogen werden und ich
mußte die Bremsbacken wechseln..
Kleidung:
Ganz einfach: Zwiebel, Windstopper, schnell trocknend., leicht
Zwiebel: Wenn es auf dem Rad oder auch vor dem Zelt kalt ist zieht man
am besten mehrere Sachen übereinander.
So hat man ein flexibles System für alle Temperaturbereiche.
Windstopper: Um verschwitzt eine Abfahrt bei kalten Temperaturen
angenehm zu überstehen.
Schnelltrocknend: Wenn man wäscht soll die Kleidung am
nächsten Tag trocken sein.
Leicht: Ohne Kommentar
Eigentlich benötigte ich zum Radfahren nur eine Garnitur. Ich
ging
am Abend mit diesen Sachen duschen und wusch die
Klamotten. Am nächsten Tag waren die Sachen zwar
meistens
noch leicht feucht. Aber das erfrischt am Morgen wie eine kalte Dusche
und beim Frühstück wurden die Klamotten am
Körper noch
vollständig trocken.
Ich hatte eigentlich zuviel Kleidung dabei,
würde aber
genau das gleiche wieder mitnehmen, man hat Reserven und viel
Platz oder Gewicht
benötigt gute Kleidung nicht, außerdem kann man sie
auch als
Kissen, Schutz für Netbook, MP3 Player, Handy, Brille,
Glasflaschen oder sonstiges missbrauchen.
Wichtig waren mir auch die Crocs Cayman Gummischuhe. Nach dem
Radfahren hatte ich die immer an weil Sie schön luftig -,
für
alles zu gebrauchen -, schnell sauber - und auch schnell trocken sind.
Man kann mit denen auch gut Rad fahren wenn die anderen Schuhe mal nass
sind.
Küche:
Wir hatten einen einfachen kleinen Butangaskocher mit einer
Ersatzgasflasche. Die Gasflaschen ohne Ventil sind wohl am
weitesten verbreitet. Dazu einen Topf und leichtes
Essgeschirr welches man ineinander
stapeln kann.
Putzsachen, Mülltüten, Äpfel,
Müsliriegel,
Kaffepulver, Müsli, Marmelade, Rauchwurst, Dosenfisch,
Käse,
Baguette und Trockennudeln als Notration hatten wir immer im
Gepäck.
Damit konnten wir in der Not gut zwei Tage ohne abzuspecken
überleben.
Die ganze Küche oben hat Irmgard in einer Ihrer
großen Ortliebtaschen immer sehr gut verwaltet.
Bei heißem Wetter hatten wir insgesamt bis zu 5 Liter
Trinkwasser an Bord.
Dieses Wasser und >>Luxuslebensmittel<< die
wir kauften wurden in den Taschen verteilt wo noch Platz war.
Unter >>Luxuslebensmittel<< verstehe ich
die Dinge die zu
unserem weiteren Wohlbefinden beitrugen wie Bier, Wein, Milch, Pudding,
Joghurt, ein gutes Abendessen, Früchte, Salat...
Diese Luxuslebensmittel besorgten wir uns immer kurz vor dem
Campingplatz, da Sie uns im Transport sehr
einschränkten.
Tagesablauf:
Neben den Erlebnissen hatten wir auch einen zeitlich
unabhängigen Alltag den wir gemeinsam teilten und genossen.
Aufstehen, Körperwäsche, Kaffee kochen, entweder
Müsli
oder Baguette frühstücken, Geschirr spülen,
Sachen
einpacken, Zelt abbauen, losfahren, zweites Frühstück
mit
Obst,
Mittagessen mit Baguette, dazu Käse, Rauchwurst oder
Dosenfisch,
Absprache welchen Zeltplatz wir aufsuchen werden,
Einkaufsmöglichkeit für
>>Luxuslebensmittel<< finden (siehe unter
Küche),
Zeltplatz anfahren und Zelt aufbauen, Bier trinken, Wäsche
waschen
und aufhängen, duschen, abendessen,
Tagesbuch
schreiben, nächste Tagesetappe anschauen.
Gemeinsam Buch hören bis zum Einschlafen.
Wir hatten einige Hörbücher dabei die ich sehr
empfehlen kann:
Gut gegen Nordwind, Die Gegenpäpstin, Chemie des Todes, Kalte
Asche
Verkehr::
- In Deutschland am besten Radwege benutzen.
-
In Frankreich gibt es die Fahrradwege Voie
Verte Das Netz wird zwar
ausgebaut aber weit kommt man damit noch nicht. Es wird unter
Radreisende empfohlen die sogenannten weißen Strassen zu
benutzen. Das sind die
die weißen Linien in den Departement Karten von Michelin.
Diese
Wege werden von Autos weniger befahren.
- In Spanien haben wir
alles ausser Autobahn befahren. Es gibt dort soviel
Rennradfahrer, dass
die Autofahrer dort ganz gut mit Radfahrer an der Seite umgehen..
- In Portugal waren wir nur zwei Tage bis Porto unterwegs.
Haben dort aber entgegen unseren Vermutungen auch einige Radfahrer
gesehen. Die Autofahrer verhielten sich korrekt und an der
Küste hatten
wir teilweise sogar Radwege.
Allgemein ist in Ballungsgebiete der Autoverkehr so stark,
dass
ich empfehle die Großstädte im Abstand von
mindestens
20km großräumig zu umfahren.
Flug
Rücktransport.:
Wir haben 3 Tage vor Abflug bei HapagFly gebucht. 25,- Euro pro
Fahrrad. 350,- Euro pro Person.
In Porto gab es kein Problem die Fahrräder für den
Flug
aufzugeben. Bei meinem Trekking-Bike musste ich nur den Sitz
und den
Brezellenker nach unten drehen damit das Rad durch den
Röntgenapparat
passt..
Deutschland Portugal
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