Deutschland Portugal Fahrradreise Bericht Seite 2
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22.07 Breisach -  Mulhouse
GPS Download
20090722Karte
20090722

Bei herrlichem Dauerregen fahren wir gut gelaunt am Rhein entlang. Wir sehen die Vogesen rechts und den Schwarzwald links. Ich spüre wie sich der nasse Schottersand des Rhein Radweges in die Kette frisst. Über eine Brücke bei Neuenburg geht es nach Frankreich. Dort empfängt uns die Sonne. Man hört Kettenrasseln bei beiden Rädern. Wir durchfahren jede Pfütze auf um den Sand irgendwie raus zu bekommen.
Ohne Erfolg. Ich schmiere die Kette mit mehr Erfolg.
Durch militärisches Übungsgelände fahren wir mit mulmigem Gefühl weiter. Ein Rad fahrendes Paar welches sich vor der Schranke erst nicht weitertraute folgt uns in sicherem Abstand.
Es ist Zeit zum Essen. Wir müssen Brötchen kaufen, sind aber in Frankreich und es gibt minimal petite Baguette für 90 Cent. Daran müssen wir uns in nächster Zeit gewöhnen. Das Brot essen wir bei einem Wolkenbruch an einer Bushaltestelle.
Wir fahren auf Radwege weiter durch das schöne Mulhouse bis zu unserem ersten Camp in Frankreich. Dort angekommen gehe ich in die Rezeption. Als ich raus komme wird Irmgard von einigen Franzosen belagert. Es sind Radwanderer die soeben vom Eurovelo 6 kommen und unsere Ausrüstung begutachten und bewerten.

Mulhouse
Mulhouse Markplatz


23.07 Mulhouse - Montbeliard GPS Download
20090723Karte
20090723
Bevor wir losfahren haben wir unsere Ketten gereinigt. Die Schmiere hat den Sand gebunden und wir können Ihn nun gut von der Kette reiben. Die Räder schnurren wieder.
Wir werden ab heute ein paar Tage auf dem Eurovelo 6 entlang der Doubs und dem Rhone Rhein Kanal fahren.
Auf ehemaligen Treidelpfaden geht es flach den Flussverläufen entlang. Die ganze Strecke ist asphaltiert und sehr gut ausgeschildert. Eigentlich kann ich den Navi ausschalten.
Wir sehen viele Hobbykapitäne in hübschen, kleinen Booten die den Kanal befahren und uns zuwinken.
Alle paar Kilometer müssen diese Kutter durch Schleusen, welche von ein paar Jugendlichen bedient werden, die mit Ihrem Moped von Schleuse zu Schleuse fahren um sich damit wohl ein paar Euros zu verdienen..
Etwas fehlt noch an diesem Tag und da kam es auch schon .Am Horizont ziehen Gewitterwolken auf.
Eine Weile später fällt der ganze Regen eines Tage innerhalb von ein paar Minuten herunter. Wir konnten nichts mehr sehen und müssen unter einer Brücke halten.
Auf der Weiterfahrt treffen wir auf eine sehr interessante Sache. Ein Fluss wird durch eine Brücke über einen anderen Fluss geführt. Ich nenne das mal Flusskreuzung. Unverständlich blicken wir uns fragend an. Warum fließen die nicht einfach ineinander? Wir einigten uns darauf, dass die Fließrichtung anders sein muss.
In Montbeliard regnet es wieder wie gewohnt. Wir kaufen Abendessen, eine Trinkflasche fürs Rad und eine Butangasflasche.
Anschließend steuern wir einen wunderschön gelegenen Zeltplatz bei L'isle sur le Doubs an.
Wir schaffen es gerade noch vor einem erneuten Wolkenbruch das Zelt aufzubauen.

WolkenbruchWolkenbruch

Flusskreuzung
Flusskreuzung


24.07. Montbeliard - Besancon GPS Download
20090724Karte
20090724

Der kleine Ort L'isle sur le Doubs gefiel uns sehr, wir machen einen kleinen Spaziergang darin bevor es an Doubs und am Kanal weiter Richtung Westen geht. Wir sehen nette kleine Brücken, Schleusen und Boote im Kanal entlang des Radweges Eurovelo 6 der vom Atlantik bis in Schwarze Meer reichen soll 
An den Campingplatz, den wir heute ansteuern wollen, kommen wir nur über eine stark befahrende 4spurige Nationalstrasse ohne Seitenstreifen. Der Platz ist eigentlich nur noch 2 km entfernt. Ich traue mich aber nicht auf dieser Strasse zu fahren. Die Doubs und der RheinRhone Kanal verhindern ein Anfahren über andere Wege. Erst nach 10 km kommt wieder eine Überführung.. Wir entschließen uns weiterzufahren. Wir sehen eine große Burg auf einem Hügel, wenig später ein Schild Besancon. Wir fahren aber nicht in die Stadt hinein und entschließen uns heute noch einmal wild zu campen. Der Radweg führt über einen Tunnel durch den Berg direkt unter der großen Burg hindurch.
Hinter dem Tunnel fahren wir über eine Brücke weg von der Hauptstrecke um für uns einen abgelegenen Platz fürs wilde campen zu finden.
Wir landen in einer Parkanlage die uns für geeignet scheint. Da wir einen dort tätigen Gärtner sehen fragen wir Ihn ob es möglich ist unser Zelt hier aufzubauen. Seine Augen fangen an zu leuchten, er nimmt das offene Gartenmesser in die andere Hand, kommt auf mich zu und schüttelt mir die Hand. Er freute sich so sehr, dass ich den Eindruck gewinne, er hat auf uns gewartet. Was er uns erzählt verstehe ich nicht, nicke aber trozdem zustimmend woraufhin er uns einen Weg erklärt. Welchen Weg auch immer er uns zeigte, wir landen in dieser auffällig gut gepflegten Parkanlage an eine Baumreihe die unser grünes Zelt gut verstecken könnte und beschließen hier zu bleiben.
Irmgard meint der Gärtner sei seltsam, vielleicht auch schwul und die Anlage könne etwas religiöses sein.
Ich sage nichts, mache mir aber auch Gedanken wie >> Der Gärtner ist immer der Mörder<<  und die Anlage vielleicht so etwas wie eine Besserungsanstalt. 
Wir bauen das Zelt trotzdem auf und entdecken dabei zwei Ösen für die Außenzeltstangen. Möglicherweise ist unser Außenzelt  immer so voll mit Kondenswasser weil wir die Ösen nicht richtig eingesetzt haben und die Durchlüftung dadurch schlechter ist. Wir bauen zum ersten Mal das Zelt richtig auf.

Radweg unter der Burg Besancon
Radweg unter Burg Besancon


25.07. Besancon - Dole GPS Download
20090725Karte
20090725
Zum ersten Mal ist das Außenzelt trotz starken Regens innen trocken geblieben. Nun also die richtige Aufbauweise entdeckt. Wir packen unser Zelt diesmal vor dem Frühstück zusammen um von keinem Gärtner entdeckt zu werden. Dann kochen wir Kaffee mit einer neuen Gasflasche. Ein erster Gartenarbeiter fährt mit dem Auto vorbei und grüßt freundlich.
Wir setzen uns auf die Räder und fahren los Richtung Dole. Ob Doubs oder Kanal. Wir können es nicht immer erkennen. Ein gerader Verlauf ist der Kanal, Kurven die Doubs. Aber so einfach ist das nicht immer.
Bei einer kleinen Pause macht Irmgard einen Kopfstand um die Verdauung anzuregen. Das sieht ganz lustig aus zwischen Radweg und Kanal.
Um 14 Uhr sehen wir schon den beeindruckenden Notre-Dam von Dole. Wir bauen das Zelt auf und gehen die Stadt besichtigen. Es gibt nette Gassen, eine schöne Kirche, Geschäfte zum Bummeln, Cafes zum Eis essen. Es gefällt uns sehr. Die Größe von Dole ist genau richtig. Größere Städte sind zu verkehrsreich und deshalb stressig mit dem Rad..

Dole an der Doubs
Dole


26.07. Dole - Verdune GPS Download
20090726Karte
20090726
Auf der Karte sehen wir, dass der Rhin Rhone Kanal hier endet oder beginnt. Je nachdem.
Auf jeden Fall gibt es nun keine Verwechslung mehr.
Wir fahren weiter der Doubs entlang auf dem gut ausgeschilderten Eurovelo 6. Mein Navi hatte ich eigentlich nur noch zum aufzeichnen der Daten an. Ab und zu schaue ich noch auf die schon Gefahrenen und zu fahrenden Kilometer bis zum nächsten Ziel..
Der Zufall oder ein anderes mächtiges Geschöpf lässt mich in den Navi schauen und ich sehe, dass wir uns von der  Planstrecke entfernen. Wir sind drüber. Der Eurovelo 6 geht weiter westlich und ist für uns bereits zu Ende. Wir müssen Richtung Süden abdrehen. Die Doubs tut es uns gleich.
Auf leeren Landstrassen und durch verlassene Ortschaften fahren wir an Sonnenblumenfeldern vorbei zu unserem nächsten Zielort Verdune an der Doubs. Hier gibt es gleich 4 Zeltplätze. Es muss demnach wohl ein besonders schöner Ort sein.
Wir fahren den ersten Campingplatz an und sehen zum ersten mal die Saone, doch der Campingplatz dort ist geschlossen.. Der Zweite Zeltplatz  ist auch zu..Es gibt aber noch zwei.
Der Dritte ist offen, günstig, sauber und liegt direkt an der Saone.
Wir bauen das Zelt auf und gehen in die Stadt wo die Doubs in die Saone fließt. 
Wir spazieren durch einen interessanten Künstlermarkt und lassen uns dort auf ein paar Bier nieder und hören einheimische Popmusikballaden.

Kunstmarkt Verdune
Kunstmarkt Verdune


27.07. Verdune - Buxy GPS Download
20090727Karte
20090727
Erst beschauliche Dörfer, leere Strassen und Sonnenblumenfelder. Der Verkehr nimmt aber auf einmal sehr schnell zu. Wir sind im Raum um Chalon sur Saone. Ich habe mir diesen Ort kleiner vorgestellt. Es ist stressig. Aber wir finden dort einen Supermarkt der Fahrradteile hat. Wir kaufen Irmgard einen neuen Sattel und mir Bremsbacken und eine Sonnenbrille.
Kurz  hinter Chalon erfreuen wir uns eines neuen Radweges  Es ist eine alte asphaltierte Bahntrasse. Früher fuhren die Züge darauf wohl nach Lyon.
Wir sehen die ersten Berge des Massif Central und freuen uns darauf in ein paar Tagen da hinein zu fahren..
Die Bahntrasse führt uns aber erst kerzengerade hinter Buxy zu einem netten Campingplatz mt einem kleinen Baggersee. Bei schönen Wetter gehen wir nach Zeltaufbau noch schwimmen. Anschliessend geniesen wir den Abend bei CousCous mit Rindfleischeintopf und einer Flasche Weisswein aus der Bourgogne.

Leere Strasse in Sonnenblumenfeld
Leere Strasse in Sonnenblumenfeld


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